Schönberg hat eine Reihe von besonderen Orten mit historischer oder touristischer Bedeutung, oder die den Schönbergern einfach besonders am Herzen liegen.

#1 Der Marienplatz

Dieser Ruheplatz wurde ursprünglich vom Kur- und Verkehrsverein Auerbach im Jahre 1895 angelegt zu Ehren der Marie zu Erbach-Schönberg. Ebenso wurde der hier vom Hofweg bzw. vom Mühlbachweg heraufkommende Weg zu ihren Ehren „Marienweg“ genannt.

Marie wurde 1852 als Tochter des Prinzen Alexander zu Hessen und bei Rhein und der polnischen Gräfin Julie von Hauke in Straßburg geboren und wuchs mit ihren vier jüngeren Brüdern auf dem Heiligenberg bei Jugenheim auf. Auf Grund dieser nicht standesgemäßen ehelichen Verbindung wurde Alexander von der Erbfolge in Hessen ausgeschlossen, er und seine Familie mussten den Namen „von Battenberg“ annehmen. Der älteste Bruder Ludwig Alexander (1854 – 1921) ging zur englischen Flotte und brachte es hier bis zum 1. Lord  der
britischen Admiralität. Obwohl er sich ab 1917  „Louis Mountbatten“ nannte, wurde er gebürtiger Deutscher dieser höchsten militärischen Stellung enthoben. Der nächstgeborene Bruder war Alexander Josef, genannt „Sandro“ (1857 – 1893) der 1879 der 1. Fürst des neuen Bulgarien wurde. Zwar musste er 1896 auf Drängen des Russischen Zaren abdanken, genießt aber noch heute hohes Ansehen bei dem bulgarischen Volk.  Es folgten die Brüder Heinrich, genannt „Liko“ (1861 – 1924) und Franz Joseph (1859 – 1896). Marie ehelichte 1871 in Darmstadt den Grafen Gustav zu Erbach-Schönberg. Mit Ihrem Einzug in
Schloss Schönberg zog auch höfischer Glanz in die bis dahin eher verschlafen wirkende, kleine Residenz. Ihre in fast alle Häuser des europäischen Hochadels reichenden verwandtschaftlichen Verbindungen hatte auch des Öfteren „hohen Besuch“ in Schönberg zur Folge. Auch Marie war eine nicht ganz standesgemäße Verbindung mit dieser Hochzeit eingegangen was sicher  im Jahre 1903 die Erhebung in den erblichen Hessischen Fürstentand der Familie Erbach – Schönberg zur Folge hatte. Das Paar hatte die Kinder Alexander (1872 – 1944), Maxi (1878 – 1892), Viktor (1880 – 1967) und Edda (1883 –
1966). Fürstin Marie starb 1923 in Schönberg und wurde auf dem Friedhof des Hauses Erbach-Schönberg bei der ev. Marienkirche beigesetzt.

Ihre 1923 erstmals und 1982 in 3. Auflage erschienen Memoiren geben einen tiefen
Einblick in lokale Gegebenheiten bis hin zu europäischen Politik. Sie zeugen aber auch von einem hohen geistigen Stand dieser Persönlichkeit und ihrem vielfältigen sozialen Engagement. Im ersten Weltkriege, im Jahr 1915 ließ sie in böser Ahnung des kommenden Unheils das „Schönberg Kreuz“ errichten.

Portraitgemälde der Fürstin Marie zu Erbach-Schönberg
Fürstin Marie zu Erbach-Schönberg
Ansicht von Schloss Heiligenberg
Gelegen oberhalb von Jugenheim ist der Stammsitz des Hauses Battenberg.
Schloss Heiligenberg
Gelegen oberhalb von Jugenheim ist der Stammsitz des Hauses Battenberg.
Ansicht vom Schloss Schönberg
Schloss Schönberg
Mit Unterbrechungen Residenz der Fürsten zu Erbach-Schönberg von 1718 bis 1956

Text und Bilder: Manfred Schaarschmidt